DER ARME SPIELMANN
Figurentheaterkonzert nach Franz Grillparzer
Trailer
Figurentheater und Kammermusik als Einheit: Puppenspielerin Janna Mohr und Komponistin Helena Winkelman gestalten mit dem franz ensemble Grillparzers Novelle neu und erzählen die skurrile Lebensgeschichte eines tragischen Clowns, der an seinem genauso noblen wie unpraktischen Idealismus zu Grunde geht.
Klänge, Notenständer, Instrumententeile und Schatten verselbstständigen sich und wachsen zur Kulisse eines turbulenten Volksfestes zusammen. Dort entflammt Grillparzers „anthropologischer Heißhunger“ beim Anblick eines alten Knaben, der lächelnd in sein fürchterliches Geigenspiel vertieft ist. Das Stück ist verspielte Liebesgeschichte und Gesellschaftsstudie zugleich – was in der Musik reflektiert wird, die viele Anleihen von alten Wienerliedern und Tänzen aufnimmt. Sie erweckt einerseits Grillparzers Zeit (und damit auch die Schuberts) zum Leben und erlaubt andererseits einen maximalen Kontrast zu den neu komponierten Klängen, die mal Wasserflut, mal einsame Nachtwanderung, mal agitierte Rede, mal Ohrfeigenszene darstellen.
Komposition: Helena Winkelman
Spiel und Konzept: Janna Mohr
Regie: Sebastian Ryser
Ausstattung: Moritz Schönbrodt
franz ensemble
Violine: Glenn Christensen (als Gast)
Viola: Yuko Hara
Violoncello: Tristan Cornut
Kontrabass: Juliane Bruckmann
Klarinette: Maximilian Krome
Horn: Pascal Deuber
Fagott: Rie Koyama
Galerie
Helena Winkelman gilt als eine der interessantesten und vielseitigsten Musikerpersönlichkeiten der Schweiz. Neben ihrer vielfach ausgezeichneten Arbeit als Solistin und Kammermusikerin komponiert sie seit ihrem Studienjahr in New York (1998) und mittlerweile werden ihre Werke auf der ganzen Welt gespielt - u.a. vom Arditti Quartett, Steamboat Switzerland, dem Ensemble Phoenix oder dem Münchener Kammerorchester.
www.helenawinkelman.ch
Janna Mohr studierte Bewegungstheater in Brüssel, Theater der Unterdrückten in Rio de Janeiro und zeitgenössische Puppenspielkunst in Berlin. Sie war Förderpreisträgerin des Migros-Kulturprozent und Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Als Spielerin, Regieassistentin und Theaterpädagogin arbeitete sie in diversen Produktionen in der freien Szene sowie an städtischen Theatern wie beispielsweise dem Schauspielhaus Zürich oder dem Gran Teatre del Liceu. Seit der Spielzeit 22/23 ist sie fest am Theater Orchester Biel Solothurn.
Sebastian Ryser hat an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin Puppenspiel studiert und ist seither als Performer und Regisseur an Häusern und in der freien Szene unterwegs. Seine Arbeiten waren an verschiedenen Festivals in Deutschland und der Schweiz zu sehen. Zuletzt erhielt er den Förderpreis der St. Gallischen Kulturstiftung.
Moritz Schönbrodt ist ein osterländischer Puppenspieler, Autor und Puppenbauer. Nach seinem Puppenspielstudium in Berlin studiert er im Master Literarisches Schreiben in Biel Bern. Als Puppenbauer arbeitete er mit Ingo Mewes u.a. für das MiR Gelsenkirchen oder am mechanischen Theater für die Stadt Magdeburg. Als Dramatiker an der Schnittstelle zwischen dem Musik- und dem Puppentheater verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Komponisten Johannes Kürschner.